Schuhplattlertracht
Wenn die Bauern in den
Alpen im 18. und 19. Jahrhundert den Schuhplattler tanzten,
trugen sie die gleichen Kleider, die sie auch auf dem Bauernhof oder bei der
Arbeit im Dorf anzogen. Die Männer trugen robuste Lederhosen, die nicht gewaschen
und selten geflickt werden mussten. Die Lederkniebundhosen waren so zweckmäßig,
dass auch Frauen sie manchmal anzogen, aber normalerweise trugen die Frauen
einen langen Rock aus Baumwolle, Leinen oder Wolle, dazu ein Mieder, eine Bluse
und eine Schürze. Im Bayerischen Dialekt wurden junge Frauen „Dirndl“ genannt,
deren Kleidung „Dirndlgewand“. Nach und nach wurde das Wort für die Kleider der
Frauen zu „Dirndl“ verkürzt.
Sonn- und Feiertags wurde die Arbeitskleidung
ausgebürstet und zum Kirchgang oder Festen angezogen, dann mit einem sauberen,
weißen Hemd oder Bluse und besseren Kopftüchern oder besonderen Hüten ergänzt,
dazu kamen feinere Strümpfe.
Im Sommer wurden anstatt Kniebund- lederhosen kurze Lederhosen
und kürzere Röcke mit dünneren Hemden getragen, aber an ein besonderes
Gewand für die Sonntage war für die einfachen Leute in Bayern oder Tirol nicht
zu denken, und wohl auch nicht zu bezahlen.
Lederhosen und Dirndl waren
für viele Jungen und Mädchen eine übliche und tägliche Bekleidung bis in die
1960er Jahre, in der DDR, Bayern und Tirol sogar bis zur Jahrhundertwende. Auch
heute noch wird beides von Erwachsenen und Kindern in einigen Gegenden häufig
angezogen; bei Volksfesten wie dem Oktoberfest und bei Trachtenvereinen, von
denen es Tausende gibt, gehören Lederhosen und Dirndl einfach dazu. Für viele
Pfadfinder in Deutschland und Österreich, sogar für einige Pfadfinder in
Frankreich, gehört die kurze Lederhose wie selbstverständlich zur Pfadfindertracht.
Viele Wanderer tragen gerne kurze
oder Kniebundlederhosen, besonders in den Bergen.
Für Schuhplattler gehören Lederhosen und Dirndl
einfach dazu. Sowohl Lederhosen als auch Dirndl gibt es in einfacher
Ausführung, so wie man sie seit Generationen trägt, aber auch als sehr fein
gearbeitete Bekleidung, die leicht einmal Hunderte von Euro kosten kann.
Einige Schuhplattlergruppen
tragen Kniebundlederhosen, aber die können zum Tanzen unbequem sein, besonders
bei warmen Temperaturen.
The Jungen Wimberger
in Kniebund Lederhosen
Einige Schuhplattlergruppen
tragen Kniebundlederhosen, aber die können zum Tanzen unbequem sein, besonders
bei warmen Temperaturen. Viel häufiger werden kurze Lederhosen getragen, die
knielang oder fast knielang seien können, wie von traditionellen Gruppen und
Oktoberfestbesuchern bevorzugt, bis hin zu viel kürzeren, wie bei den
„Schuhplattlern Tramin“, den „Oberbairing Kinder“ und anderen, zeitgemäßeren
Vereinen. Während Pfadfinder schon immer ihre Lederhosen ohne
Träger getragen haben, gehören die Lederhosenträger bei Trachtenvereinen und
Tanzgruppen dazu, entweder als schmale Standard-Ausführung in H-Form oder als
reich bestickte, breite Edel-Variante.
Lederhosen sind üblicher- weise aus Kalbsvelour oder Wildbock und die
Farben reichen von grau über grün bis hin zu glänzendem schwarz. Die meisten
Lederhosen haben einen geknöpften Latz, aber in den 1960ern und 70ern wurden
Lederhosen modern, bei denen der Latz mit zwei Reißverschlüssen geschlossen
wird. Diese Art sieht man heute noch.
Normalerweise werden kurze Lederhosen an
den Beinen umgekrempelt und oft kann man sie hinten durch ein Lederbändchen
etwas weiter machen, so dass die Kinder hineinwachsen können. Lederhosen sind
so teuer, dass noch bis in die 1960er Jahre viele Jungen mit sechs oder sieben
ein zu großes Paar bekamen, das sie dann sechs, sieben Jahre täglich getragen
haben und hineinwuchsen, bis sie dann eine neue Lederhose bekamen, die wieder
viele Jahre getragen wurde. Und weil Leder das Waschen nicht verträgt, wurden
sie eben in den ganzen Jahren niemals gewaschen!
Wie Man Lederhosen Herstellt (Deutsche Welle)
Making Lederhosen (from German TV)
Hemden
Häufig tragen Schuhplattlergruppen langärmelige, weiße
sowie rot, blau oder grün karierte Hemden. Die vornehmsten Hemden sind oft
vorne mit Blumenmustern bestickt. Viele Schuhplattlergruppen krempeln beim
Tanzen die Ärmel auf.
Strümpfe und Schuhe Die Kniestrümpfe sind oft unifarben grau, grün oder
weiß. Loferl sind zweiteilige Strümpfe und bestehen aus kurzen Socken mit etwas
höher zu tragenden Extra Stutzen. Die besten Schuhplattler Schuhe haben eine
Ledersohle, und sind weder zu leicht, noch zu schwer und klobig. Echte
Schuhplattler Haferlschuhe sind ideal, aber sie sind teuer, nicht
alltagstauglich und Kinder wachsen schnell aus ihnen heraus.
Janker, Westen und Hüte
Janker werden häufig zu Lederhosen an Fest- und
Feiertagen getragen, müssen aber vor dem Tanzen ausgezogen werden. Janker
werden aus gewalkter Schafswolle hergestellt, sind kragenlos, haben häufig
breite Revers und sind traditionell grau, grün oder braun. Die Knöpfe sind aus
Hirschhorn oder Hirschhornimitat.
Einige Gruppen tragen Westen, auch Filzhüte
sind üblich. Die Filzhüte können mit einem Gamsbart, einer Feder oder
Anstecknadeln und Abzeichen verziert sein.
Dirndl
Das Dirndl entstand während des 18ten Jahrhunderts als schlichtes, praktisches
Gewand für Bedienstete mit einem langen Rock, einem Mieder, einer Bluse und
einer Schürze. Als Winterdirndl wurde es aus dickem Baumwollstoff, Leinen oder
Wolle geschneidert; im Sommer war es kurzärmelig und aus leichterem Stoff. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als
der Schuhplattler und Lederhosen in Mode unter den Adel wurden, entwickelt das
Dirndl in stilvolle Kleidung aus Seide oder Satin für die sehr Reichen. Im
Laufe der Jahre ist ihre Popularität gestiegen und zurückgegangen, aber wie die
Lederhosen, hat das Dirndl in letzter Zeit ein Wiederaufleben in Deutschl. und
Österreich gemacht.
Text Box
Von Der Webseite: Destination Munich
The history of using fur or animal
hide for pants goes all the way back to Otzi the Iceman, the 5,300-year-old
frozen mummy of whom was found near the Alpine Austro-Italian border in 1991.
But lederhosen as we know and love it today first took shape in the 1700s. It
had been reasonably common across Europe for peasants to wear leather pants for
farm work, horse riding and hunting.
But it was the Bavarians who
invented the drop-down flap at the front. The French even dubbed it à la
bavaroise, meaning in “in the Bavarian style”. In those days Europe’s
aristocracy liked to dress up as peasants for fun, and so lederhosen became
popular across all strata of society. Poorer folk dyed goat or sheep skin black
for their pants, which were either short or full length “Bundhosen” style. It
was the nobility who started wearing the soft, brown lederhosen made from deer
or chamois skin that’s the most common variety today.
Lederhosen fell out of fashion for
a while in the 1800s as pants made from cotton or cloth started to take over.
An upstart called Joseph Vogel led a revival in 1883, when he and his mates
from the pub gathered to protest a decline of Bavarian values.
The six of them started the first
Tracht preservation society and even wore their short-length lederhosen to a
church service in the town of Bayerischzell. The priesthood condemned the
shorts as an affront to decency and tried to have them banned. But Bavarian
King Ludwig II professed he was a fan and that was that. Farmers and
aristocrats alike started donning lederhosen again.
But it was another Bavarian
who really dealt the death blow to lederhosen being widely worn in everyday
life. His name was Levi Strauss. Strauss hailed from a town near Nuremburg in
northern Bavaria (a staunchly non-lederhosen wearing area) and migrated to San
Francisco during the California Gold Rush. His blue “jeans” took over as the
world’s most popular pant and the rest is history.
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